Geschichte (alt)

Zur Geschichte von Garbisdorf und des Quellenhofes

Garbisdorf ist nach archivarischen Unterlagen ein Kolonistendorf fränkischer Siedler. Es wurde wie seine Nachbardörfer in der Rodungszeit des Pleißner Königswaldes von einwandernden Volksgruppen um 1200 gegründet. Das Dorf Garbisdorf wuchs in den vergangenen Jahrhunderten nur moderat und behielt deshalb seine offene Siedlungsstruktur eines sächsischen Straßendorfes. Das Dorfbild wird dominiert von der in der Ortsmitte liegenden schönen Kirche und verstreut liegenden großen Bauernhöfen, von denen einer der hier vorzustellende Quellenhof ist. Alle Bauernhöfe – auch der Quellenhof – stehen unter Denkmalschutz.

Die Geschichte des Quellenhofes läßt sich anhand von Archivalien zurückverfolgen bis in das Jahr 1717. Erstes bauliches Zeugnis ist ein Schlußstein am Pferdestall, der mit H.H.1731 auf den Erbauer Hans Helbig und das Entstehungsjahr des ältesten noch vorhandenen Gebäudeteiles hinweist.

1803 brennt der gesamte Hof infolge unvorsichtigen Umgangs mit Licht komplett ab, und wird
1804 wieder in der Gestalt aufgebaut, in der er sich uns heute präsentiert.

Der Hof besteht aus einem großen Wohnhaus mit massivem Erdgeschoß und Fachwerkobergeschoß. Das Fachwerk ist ein einfaches, schmuckloses Leiterfachwerk, das seinen Reiz aus seiner Großformatigkeit bezieht. Die Bohlenstube im Erdgeschoß ist noch von einem Umgebinde umbunden, der Nordgiebel ist massiv und trägt zum Dorf weisenden Porphyrschmuck. Hier befindet sich auch der großräumige Kuhstall mit schönem Kreuzgewölbe.

Der Pferdestall gegenüber hat noch das alte, massive Erdgeschoß von 1731, welches 1804 beim Aufrichten des neuen Fachwerk – Obergeschosses überformt wurde. Im Obergeschoß befindet sich eine sehr große Porstube, der Festraum der Altenburger Bauern. Dieser bisher unbeachtete Raum ist eigentlich der geschichtsträchtigste und damit historisch authentischste vom ganzen Hof: In den gekalkten Lehmputz sind eingeritzte Inschriften, Initialen und Jahreszahlen von der Bauzeit (!) bis hin zu russischen Zwangsarbeitern 1945. Lebenszeichen des Hofes.

Die Nordseite des Hofes wird von einer sehr großen Fachwerkscheune geschlossen, die in ihrem Mittelteil noch einen schönen gewölbten Keller birgt.

Die Südfront des Hofes wird eingenommen vom Torhaus mit Stall. Auch hier eine zeittypisch schön gestaltete Torfahrt, die schräg durch das Gebäude führt, massives Erdgeschoß und ebenmäßiges Leiterfachwerk oben. Eine Schwellholzinschrift verrät näheres zur Bauherrschaft. Extern an die vier hofumschließenden Gebäude wurde noch eine schöne Fachwerkscheune als fünftes Gebäude angebaut. Vor ihrem Giebel liegt der landschaftstypische, mit Porphyrsäulen und Holzlatten eingezäunte Bauerngarten. Auf drei Seiten ist der Hof umgeben von einer großen Wiese, in deren Tal sich ein Fischteich befindet.

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